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Mit Vitamin A gelingt versöhnlicher Saisonabschluss

Am letzten Spieltag stand für die USG-Männer das Prestigeduell mit Adorf an, standen doch mit Al Hummada und Al Saleh zwei Ex-USGler bei den Gästen auf dem Platz, und auch Keller und Rauschenbach auf USG-Seite haben Adorfer Vergangenheit. Letzterer war leider verhindert, dem etatmäßige USG-Trainer dagegen kribbelte es so sehr in den Füßen, dass er die Coachingzone und Whiteboard gegen Rasen und Fußballschuhe eintauschte.

Seinen Platz nahm dieses Mal Maik Räppel ein. Mit seiner äußerst erfolgreichen A-Jugend steigt er nächste Saison in die Landesklasse auf und verfügt über genügend Trainerkompetenz und USG-DNA, um diese Nominierung - wenn man sie so nennen will - zu rechtfertigen. Schon unter der Woche leitete er das Training und bereitete die Mannschaft auf das Spiel vor. Und er brachte auch noch 3 A-Junioren mit, die schon ihre Saison beendet haben, und stellte sie direkt in die Startaufstellung: Thümmel und Fischer in der Viererkette, Scheffler als alleinige Spitze. Am Montag hat Räppel die Eindrücke des Spiels, der Woche und der gesamten letzten Saison Revue passieren lassen und hat ein spannendes Interview gegeben (Hier gehts lang).

Taktisch wollte Räppel vor allem für Defensive Stabilität sorgen. Die Mannschaft musste sich aber erst einmal finden und verschlief die erste Viertelstunde komplett. Nach 5 Minuten vereitelte Winkler eine Doppelchance, als erst ein Stürmer nach einem verunglückten Schuss völlig allein vor ihm auftauchte, ehe nach seinem Reflex ein Adorfer per Flugkopfball nachsetzte, den er dann noch von der Linie kratzen konnte.

Keine drei Minuten später war er aber dann geschlagen. Die USG, wieder einmal viel zu weit aufgerückt, wurde durch einen einfachen langen Ball überspielt und der Stürmer hob den Ball einfach über Winkler ins Tor. Adorf hätte in der Folge zum 0:2 erhöhen müssen, doch schoss Al Hummada einen Elfmeter (nach Foul durch Herzan) sträflich links vorbei.

Das beste an den Anfangsminuten für die USG war bis dato der Spielstand. Danach griff aber das neue Spielsystem immer besser und die Mannschaft stand nun solider und zeigte auch eine deutlich verbesserte Zweikampf- und Laufbereitschaft, sodass die Adorfer Aktionen immer besser eingedämmt wurden. Besonders die A-Jugendlichen Fischer und Thümmel, der auf der linken Seite gemeinsam mit seinem Vater Herzan die linke Seite dicht machte, bewiesen Robustheit und Spielintelligenz.

Die erste nennenswerte Gelegenheiten der USG entstanden aus Standards. Nach einer Ecke von rechts kam in der Folge Erler an der rechten Grundlinie an die Kugel und suchte Scheffler in der Mitte, der aber mit der Hacke nicht genug Druck hinter den Ball bekam. Nach einer weiteren Ecke kam erneut Erler an den Ball und fasste sich volley aus dem Rückraum ein Herz, doch im letzten Moment konnte sein strammer Schuss noch geblockt werden.

Adorf kam nur noch rund um die 30. Minute noch gefährlich vors Tor. Doch weil Al Hummadas Schuss am Lattenkreuz abprallte und Winkler kurz darauf einen Jazwinski-Freistoß sehenswert parierte, blieb es beim 0:1.

Kurz vor der Halbzeit hatte die USG dann noch Gelegenheit zum Ausgleich, doch Scheffler kam einmal einen Schritt zu spät, um vor dem Torhüter am Ball zu sein, und ein ander mal stand er beim Abschluss knapp im Abseits.

Der knappe Rückstand zur Halbzeit ließ der USG noch alle Chancen und zeigte auch, dass man sich dieses Mal nicht abschießen lässt.

Nach dem Seitenwechsel war erst einmal wieder Adorf am Drücker, doch Winkler parierte einen Schuss aus spitzem Winkel stark. In dieser Drangphase schlichen sich bei den Gästen aber auch Fehler ein, die die USG immer wieder ausnutzte. In der 53. Minute schickte Roger den eingewechselten Feras, der aber dann den Konter verzögerte, sodass sich Adorf wieder sortieren konnte.

Im Gegenangriff machte es der Gegner dann auch schnell und bekam eine Ecke. Diese rutschte durch bis zu Keller, der den Ball nicht wegbekam und unfreiwillig dem Gegner vorlegte. Dieser zog, vielleicht zu hektisch, aus 5 Metern ab und schoss über den Querbalken. Die USG konnte sich aber in der Folge nicht wirklich befreien und schenkte Adorf einen Freistoß aus 23 Metern. Diesen nahm sich Jazwinski und zwirbelte ihn aufs Torwarteck, wo Mike zwar noch rankam, aber nicht mehr klären konnte.

So stand es 0:2, doch die USG ließ sich dieses Mal nicht in ihr Schicksal fallen, sondern begehrte weiter auf. Erst endete ein Angriff über rechts erst bei Erlers gebocktem Schuss, ehe kurz darauf Herzans Vollspannfreistoß knapp neben dem Tor landete.

In der 64. Minute wurde Scheffler steil geschickt und kam im Zweikampf mit dem letzten Verteidiger zu Fall, dem Schiedsrichter war das aber zu wenig. Zehn Minuten später belohnte sich Feras für seine starke Saison bei der USG. War ihm in der 72. Minute nach einem schönen Dribbling und sattem Distanzschuss der Erfolg noch verwehrt geblieben, holte er sich in der 75. Minute den Ball vom Verteidiger, ging allein auf den Torhüter zu und verwandelte sicher im langen Eck.

Mit diesem Tor zeigte er noch einmal seine spielerische Klasse, die die USG in der nächsten Saison vermissen wird. Er verlässt wie Ghlain, Lotze, Rauschenbach, Sattler, Oster, Duong und Nguyen die Mannschaft zum Ende der Saison. Sie sind schmerzliche Verluste für unser Team, dennoch wünschen wir allen in Zukunft alles Gute und sportlich nur das Beste. Alle anwesenden Abgänge wurden vor dem Spiel mit großer Dankbarkeit verabschiedet.

Zurück zum Spiel: Nach dem 1:2 wollte es die USG noch einmal wissen, doch Adorf spielte clever und nutzte jede Gelegenheit, Zeit von der Uhr zu nehmen. In der 90. Minute hatte die USG noch einmal die Chance zum Ausgleich, doch Feras' Schuss konnte der Torhüter gerade eben noch parieren.

Weil auch Adorf seine letzten Gelegenheiten (Seitfallzieher aus Abseitsposition von Al Saleh und eine Abstaubermöglichkeit im Fünfmeterraum) nicht nutzen konnte, blieb es am Ende beim 1:2.

Die USG ärgerte sich, dass es nicht doch zu einem Punkt gereicht hat, jedoch war schon eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den letzten Wochen zu sehen. Hätte man diese Leistung konstant über die Saison so gebracht, wäre man wahrscheinlich nicht abgestiegen und hätte mit Sicherheit auch nicht 100 Gegentore bekommen. So geht ein schwieriges Jahr mit einigen Lichtblicken mit dem Abstieg zu Ende, doch die Männer werden nächste Saison in der Kreisliga alles geben, um die Farben des Vereins zu repräsentieren.

Falls ihr es noch nicht gelesen habt, hier geht's zum Interview mit Maik Räppel.

Die USG spielte mit:
Winkler - Fischer (80. Markert), Vollbarth, Thümmel, Herzan - Keller - Erler, Ullrich (86. Pesqueira), Roger, Schneegaß (46. Feras) - Scheffler (82. Ghlain)

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