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In Gedenken

Mit der Beschreibung, ein guter Schachspieler, ein guter Trainer oder Sektionsleiter gewesen zu sein, würde man Günter sicher nicht gerecht – er war mehr als das!

1970 (!) als damals Achtzehn-Jähriger dem Verein beigetreten hatte Günter als Spieler, Dozent, Funktionär, vor allem aber auch als Freund und Mensch fortan praktisch sein gesamtes Leben dem Schachsport gewidmet. Ab 1988 übernahm er zunächst bei ESV Lok, später dann in der USG Chemnitz die Führung der Schach-Abteilung, die er bis zuletzt inne hatte.

Der Rückblick auf diese 35-jährige Ära ist beeindruckend: Die größten Höhepunkte erlebte er zweifelsohne mit dem Aufstieg der USG Chemnitz in die 1. Bundesliga 1997, dem Einzug ins deutsche Pokal-Halbfinale im Jahr darauf sowie mit anhaltend erfolgreicher Nachwuchsarbeit, die er als Trainer und Dozent mit größter Leidenschaft betrieb. In allen Altersklassen brachte er zahlreiche Titelträger hervor und formte mit Hingabe und Akribie aus Talenten manch außergewöhnlich gute Spieler. Zu seinen Zöglingen gehörten u.a. der erste und bis dato einzige Chemnitzer Großmeister Mathias Womacka oder Tina Duppel, die unter ihrem Mädchen-Namen Mietzner als Mitglied der Frauen-Nationalmannschaft bei der Schach-Olympiade 2004 für Furore sorgte. Auch eines der bedeutendsten Nachwuchsturniere Deutschlands, das über viele Jahre in der Messe Chemnitz ausgetragene Chemnitzer Jugendopen war untrennbar mit seinem Namen verbunden. Bleibende Hinterlassenschaft ist desweiteren dem Schachbuch Heiner und die 64 Felder zu verdanken, das im Jahr 1997 erschien und noch heute absolut lohnenswerte Lektüre für alle jene darstellt, die auf unterhaltsame Weise das Schachspiel erlernen wollen.

Er selbst galt als starker, insbesondere in Spieltheorie und -analyse sehr begnadeter Spieler. Stundenlang vermochte es Günter, über Partien zu referieren, dozieren oder philosophieren, wobei der ihm so eigene, wunderbare Witz ebenso wie intensiv geführte Gespräche nie zu kurz kamen. Bei zahllosen Turnieren erzielte er vordere Plätze und mit dem Gewinn des Chemnitzer Turm Open im Jahr 2002 einen seiner größten Erfolge.

Günters engagiertes und meinungsstarkes Eintreten für die Förderung des Schachs im Allgemeinen bzw. die Belange unseres Vereins im Besonderen war von unschätzbarem Wert, was jetzt, mit seinem Ableben, noch um so deutlicher werden wird. Für die enormen Verdienste wurde Günter bereits im Jahr 2011 mit der Ehrennadel des Sächsischen Schachverbandes in Gold ausgezeichnet.

Der durch Corona-Maßnahmen über viele Monate erzwungene Wegfall des ihm so wichtigen Lebenselixiers, das Spielen, Trainieren und Analysieren mit Schülern und Freunden am “richtigen“ Brett, setzte ihm arg zu und mag der Verbesserung seiner angeschlagenen Gesundheit gewiß sehr abträglich gewesen sein.

Nun ist Günter im Alter von 71 Jahren so plötzlich von uns gegangen und hinterläßt in unserem Verein, unserer Stadt und für den gesamten Schachsport weit über die Region hinaus eine riesige Lücke, die niemals zu schließen sein wird. Wir werden ihn stets in bester Erinnerung behalten und sein Wirken allzeit in höchstem Maße zu würdigen wissen.

Im Gedenken an Günter

Mario Mahn
Abteilungsleitung Schach USG Chemnitz

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